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Die Elftklässler der neuen gymnasialen Oberstufe sind doppelt gefordert: Sie haben mehr Unterricht und stehen bald auch in Konkurrenz zu ihren Vorgängern.
Heute hat Ronja Schlegel einen anstrengenden Schultag _ 1 sich. Zehn unterschiedliche Fächer reihen sich jeden Dienstag aneinander, das heißt büffeln bis in den frühen Abend. Stundenpläne wie der der Schülersprecherin des Hofer Johann-Christian-Reinhart-Gymnasiums sind seit dem neuen Schuljahr bei bayerischen Elftklässlern keine Seltenheit - und Lehrerverbände 2 längst Alarm.
"Die Belastung für die Schüler ist sicher größer 3 bisher", findet auch Rainer Schmidt, Schulleiter des Hofer Schiller-Gymnasiums. 70 Prozent der Elftklässler am Schiller sitzen an vier Nachmittagen pro Woche im Klassenzimmer, der Rest des Jahrgangs immerhin noch an drei. Insgesamt bringen es die Hofer Gymnasiasten in der neuen Oberstufe auf 34 bis 37 4 Unterricht pro Woche - je nach Kurswahl. Da wird es schnell eng mit den Hausaufgaben, an weitere Aktivitäten ist zumindest nach Ansicht der Lehrerorganisation BLLV kaum noch zu denken.
So ähnlich 5 es auch Ronja Schlegel erlebt: Seit der zweiten Klasse ging sie zum Klavierunterricht, jetzt 6 dafür keine Zeit mehr. "Neben der Schule verliert man da leider auch schnell den Ehrgeiz", findet sie.
Doch während die neue Oberstufe manchen Aktivitäten offenbar nur wenig Zeit 7, fördert sie andere ganz besonders. Das Schlüsselwort heißt "profilbildend". Passt ein Angebot zum Profil der Schule - etwa das Vokalensemble im musischen oder der IT-Kurs im naturwissenschaftlichen Gymnasium -, dann wird es 8 des Kursprogramms. "Schüler, die ohnehin das Profil ihrer Schule mittragen, haben somit den 9, dass ihre Aktivitäten noch aufgewertet werden", erklärt Ralph Schmidt, Schulleiter des Jean-Paul-Gymnasiums.
Genauso sieht es auch am Reinhart-Gymnasium aus, bestätigt Schulleiter Reinhard Dreher: Kurse wie Dramatisches Gestalten waren im Kollegstufenmodell ins Kursangebot integriert, und auch in der neuen Oberstufe 10 Ronja Schlegel diesen Kurs als eine ihrer 34 Wochenstunden besuchen. "Und 11 Fußball spielen will, wird das sicher auch weiterhin machen", sagt Dreher.
Außerdem hoffen die Schulleiter darauf, dass sich die Belastung ihrer Schüler schon in Kürze wieder senken lässt. Mit kompakten, lückenlosen Stundenplänen könne die Zahl der Nachmittage in der Schule reduziert 12, erklärt Ralph Schmidt den Ansatz.
Das Problem bei dessen Umsetzung liege aber zurzeit noch in der doppelten Oberstufe, ergänzt Rainer Schmidt: Auf der einen 13 habe es keinen Sinn, junge Lehrer im auslaufenden Kollegstufenmodell unterrichten zu lassen, zum anderen setzen die Schulen beim Neustart mit Qualifizierungsphase natürlich auf ihre erfahrenen Kräfte. Dies alles gilt es auch beim Stundenplan 14 berücksichtigen.
Für die Schüler bietet das Nebeneinanderherlaufen der beiden Oberstufenmodelle ein weiteres Problem: die Konkurrenzsituation. Gleichzeitig mit den heutigen Elftklässlern machen 2011 auch die Zwölftklässler Abitur - nach 13 Jahren Schule und mit demnach viel lockereren Stundenplänen. Dies verstärke den Druck auf die Schüler, die um Arbeits- und Studienplätze konkurrieren, zusätzlich, weiß Rainer Schmidt. Vor allem sind Elft- und Zwölftklässler aber Mitschüler, die trotzdem noch Zeit für ihre 15 haben: An der Musical-Gruppe des Jean-Paul-Gymnasiums - übrigens einem Angebot außerhalb des Kursprogramms - beteiligen sich acht Schüler der Q 11 und neun aus der K 12.
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